Einmal Hochglanz, bitte!
Waschstraße XXL: vlexx-Züge werden regelmäßig gewaschen und außen auf Hochglanz poliert – schon allein wegen der Größe der Fahrzeuge hat die Waschstraße dabei eine ganz andere Dimension. Dass der Prozess trotzdem umweltfreundlich bleibt, ist für vlexx ein wichtiges Anliegen.
Zwei eindrucksvolle über vier Meter hohe Bürsten drehen sich gleichmäßig entlang eines 81 Meter langen Zugs vom Typ Lint, feiner Sprühwassernebel liegt in der Luft – das Waschprogramm ist in vollem Gange. Die überdimensionale Waschstraße ist menschenleer – alles läuft automatisch. Anders als bei den meisten Autowaschanlagen wird der Zug aber nicht durch die Waschstraße gezogen, das Fahrzeug steht während des gesamten Waschvorgangs fest in der Anlage.
Langsam bewegen sich die Düsen und Bürsten am Fahrzeug entlang und arbeiten sich Meter für Meter vor. Erst als alles wieder stillsteht, das Programm beendet ist und nur noch ein leises Tropfen von dem frisch gewaschenen Zug zu hören ist, betritt Stephan die Halle, um sich persönlich von der Sauberkeit zu überzeugen.
Der Servicetechniker ist auf dem Betriebswerk unter anderem für die Rangierarbeiten verantwortlich und stellt sicher, dass nach dem Waschgang alle Züge auch wirklich sauber sind. Zu typischen Verschmutzungen an den Fahrzeugen gehören Staub und feuchter Matsch. „Bei besonders hartnäckigen Stellen muss man dann hin und wieder auch selbst nochmal zur Bürste greifen“, erklärt Stephan. Bei der Zugreinigung denkt er an erster Stelle an die Reisenden: „Wir haben 14 Millionen Fahrgäste im Jahr und wir tun alles, um ihnen die Fahrt mit vlexx so angenehm wie möglich zu machen – dazu gehören auch gewaschene Züge.“ Dafür ist die Waschstraße in der 100 Meter langen Halle auf dem vlexx-Betriebsgelände in Mainz täglich in Betrieb.
Straff getaktete Waschtermine
Gewaschen werden die 63 vlexx-Dieselzüge vorzugsweise nachts, außerhalb der Verkehrszeiten, so fehlen sie nicht für den laufenden Betrieb. Das zu organisieren ist Aufgabe der Mitarbeitenden der vlexx-Leitstelle, denn die haben den genauen Überblick, wann welcher Zug gewaschen werden muss und von wo er wie zur Waschstraße gelangt. Gerade als Stephan den nächsten Zug in die Anlage fahren will, klingelt sein Handy. Die Leitstelle informiert über eine kurzfristige Planänderung: Das Fahrzeug mit der Nummer 622.924 kommt gerade von einer Fahrt aus Frankfurt zurück in die Abstellung. Von unterwegs hat die Triebfahrzeugführerin eine besonders starke Verschmutzung gemeldet. Da der Zug aber bereits in wenigen Stunden wieder fahren soll, muss er vorrangig gewaschen werden. „Da hilft nur das Intensiv-Programm“, stellt Stephan fest, als er den Zug sieht. „Standardmäßig dauert die Wäsche etwa 45 Minuten, das Intensiv-Programm kommt auf über eine Stunde“, erklärt er die verschiedenen Waschgänge.
9.500 Badewannen Wasser im Jahr gespart
Bei der Wäsche der Züge hat der Umweltgedanke oberste Priorität. Unter anderem Mourad, Werkstudent in der Technik, treibt den umweltfreundlichen Umgang mit Ressourcen bei vlexx voran. Etwa 45 bis 50 Liter Wasser pro Meter Zug werden für den Standard-Waschvorgang verwendet. Die gehen aber nicht verloren – durch eine Wasseraufbereitungsanlage lässt sich der Großteil des verbrauchten Wassers erneut nutzbar machen. „Das Wasser wird aufgefangen und bleibt in einem geschlossenen Kreislauf“, erläutert Mourad. Im Aufbereitungsprozess wird es in drei aufeinanderfolgenden Phasen mit Spezialfiltern und Bakterienkulturen von Schmutz und Reinigungsmittelrückständen gesäubert. „Damit sparen wir jährlich über 1,7 Millionen Liter Wasser ein, das entspricht der Menge von fast 9.500 gefüllten Badewannen“. So stellt vlexx sicher, dass Fahrgastservice und ein umweltschonender Umgang mit Ressourcen miteinander vereinbar sind.