Mitten im Klassenraum lernen 140 Tonnen Gewicht zu lenken

Nicht immer kommt eine Signalstörung, wenn man sie braucht. Um Triebfahrzeugführer:innen bestmöglich auf nicht alltägliche Situationen im Bahnverkehr vorzubereiten, hat vlexx deswegen einen eigenen Fahrsimulator. In dem nachgebildeten Fahrerpult können seltene Ereignisse realitätsnah simuliert werden, so dass viel gezielter geschult werden kann.

„Mit dem Simulator haben wir unsere Kompetenz in der Aus- und Fortbildung von Triebfahrzeugführern ausgebaut“, sagt vlexx-Geschäftsführer Frank Höhler. vlexx setzt den Simulator sowohl in der Qualifikation als auch für die Weiterbildung der erfahrenen Mitarbeiter:innen ein. Er ergänzt den Theorieunterricht, die Begleitfahrten und das Praxistraining. „Damit sind wir unabhängig und können direkt im Klassenzimmer ausbilden“, so Höhler. Zuvor musste vlexx den Simulator von anderen Unternehmen ausleihen oder Qualifikanten zu externen Simulatortrainings senden. „Mit der simulatorgestützten Ausbildung erreichen wir als anerkannte Prüfungsorganisation eine hohe Qualität in der Ausbildung unserer Triebfahrzeugführer:innen“, so Höhler. Der Simulator im Wert von knapp 90.000 Euro kommt regelmäßig wechselnd an den Ausbildungsorten Mainz, Saarbrücken und Idar-Oberstein zum Einsatz.

Training für unvorhersehbare Situationen

Mit dem Simulator üben angehende Triebfahrzeugführer:innen schwierige Situationen sowie Betriebsabläufe gezielt und gefahrenfrei. Unterschiedliche Strecken und auch alle möglichen Störungsfälle stellt der Simulator in Echtzeit und 3D dar. So können beispielsweise Signalstörungen, verstellte Weichen oder auch Äste in den Schienen oder sogar Fahrzeugstörungen simuliert werden, damit angehende Triebfahrzeugführer:innen trainieren, wie sie richtig und sicher in entsprechender Situation reagieren müssen.

„Das wiederholte Üben von unterschiedlichen Handlungsabläufen macht unsere angehenden Triebfahrzeugführer:innen sicher im Umgang mit betrieblichen Unregelmäßigkeiten, die sonst sehr selten auftreten“, erklärt Michael Kolberg, Leiter Betrieb und verantwortlich für die Ausbildung der Triebfahrzeugführer:innen. Die Qualifikanten haben so ein sicheres Übungsumfeld und können nachgeschult werden, wenn dies nötig ist. Damit erfahrene Triebfahrzeugführer:innen ihre Kenntnisse auf dem Laufenden halten, sollen auch sie regelmäßig zum Simulatortraining, um so die Betriebssicherheit zu gewährleisten.

Bereits seit 2013 bildet vlexx regelmäßig Triebfahrzeugführer:innen in einer Qualifizierung für Quereinsteiger:innen aus, um so dem Fachkräftemangel in der Branche entgegenzuwirken. "Täglich bringen unsere Triebfahrzeugführer:innen Menschen sicher an ihr Ziel. Die aktuelle Situation hat gezeigt, dass der Beruf auch in krisengeschüttelten Zeiten einen sicheren Arbeitsplatz mit Zukunftsperspektive bietet ", betont Höhler.