Wissen zu vermitteln, treibt Andreas an
vlexx-Ausbildungsreferent Andreas ist 2018 über eine Qualifizierung zum Triebfahrzeugführer zu vlexx gekommen. Nach einiger Zeit auf der Schiene entdeckte der 32-Jährige seine Leidenschaft für den Bereich Ausbildung und fand über den Weg als Praxisausbilder in die Position zum Ausbildungsreferenten. Auch wenn er seine Lieblingsstrecke zwischen Bad Kreuznach und Koblenz nicht mehr so oft fährt, treibt es ihn an, Wissen zu vermitteln.
Andreas erzählt im Interview, wie sein Weg vom Triebfahrzeugführer zum Ausbildungsreferenten war.
Wann bist du zu vlexx gekommen?
Im Jahr 2018, genau am 3.12.2018. Ich bin über eine Triebfahrzeugführer-Qualifizierung eingestiegen. Vorher war ich bei einem Sicherheitsdienst tätig. Diese Arbeit stellte für mich keine Herausforderung mehr dar, und ich wollte mich beruflich verändern, da ich mich im alten Job gelangweilt habe. Ein ehemaliger Kollege meinte, ich sei doch nicht auf den Kopf gefallen und ich sollte mir vlexx mal ansehen. Also habe ich mich an einem Sonntagabend beworben. Schon am Montag erhielt ich einen Anruf, dass ich bei vlexx vorbeikommen könnte.
Es ging alles sehr schnell: Ich bekam die Zusage und einen Termin beim Bahnarzt in Frankfurt. Kurz darauf konnte ich bereits mit der Ausbildung beginnen.
Wie war es für dich, als du eingestiegen hast?
Ich muss gestehen, dass ich anfangs nicht wirklich eine Leidenschaft dafür hatte. Es war auch ein wenig überwältigend. Aber ich habe es auf mich wirken lassen, bin reingekommen und habe dann doch eine Leidenschaft dafür entwickelt. vlexx fühlt sich an wie eine große Familie, und das hat mich begeistert.
Wie hast du den umfangreichen Lernstoff damals bewältigt?
Unser Dozent war Olli vom Schwesterunternehmen metronom. Es war sein erster Kurs mit uns, aber er konnte alles sehr gut und anschaulich erklären. Am Ende waren wir uns alle einig, dass er uns hervorragend durch den Kurs gebracht hat.
Wie war es für dich, das erste Mal einen Zug zu fahren?
Als ich das erste Mal den Hebel betätigte, wurde mir bewusst, welche Masse ich da bewege. Anfangs hatte ich wirklich großen Respekt davor. Es war ein bisschen wie beim Autofahren – am Anfang ist alles neu und man ist aufgeregt. Mit der Zeit gewöhnt man sich daran, aber es ist schon etwas anderes, wenn man nicht nur drei Tonnen bewegt, sondern gleich 100 Tonnen.
Wie gehst du mit der Verantwortung um, so viele Menschen in einem Zug mitzunehmen?
Darüber denke ich gar nicht so viel nach. Die Leute fahren gut mit mir (schmunzelt). Aber ich habe nach wie vor großen Respekt, weil ich weiß, welches Fahrzeug man bewegt und wie lang der Bremsweg ist. Das bleibt. Wenn mal etwas passieren sollte, handle ich nach den Vorschriften. Aber dass ich mir ständig Sorgen mache, ob etwas passiert, glaube ich nicht.
Wie bist du auf die Idee gekommen, Ausbildungsreferent zu werden?
Nach etwa einem Jahr und drei Monaten als Triebfahrzeugführer habe ich begonnen, die ersten Auszubildenden im Zug mitzunehmen. Ich brauchte etwas Neues und Abwechslung, und mein damaliger Ausbilder meinte, ich sollte unbedingt Praxistrainer werden. So bleibt man immer nah am Thema und auf dem neuesten Stand, weil man den Azubis den Stoff praxisnah vermitteln möchte. Für mich war der Reiz, mein Wissen weiterzugeben und die Azubis dabei zu begleiten, wie sie sich entwickeln und in ihre Rolle hineinwachsen. Mein Ziel ist es, dass sie ohne Angst oder Unsicherheit in den Führerstand steigen und das Fahrzeug sicher führen können.
Und wann kam der Schritt zum Ausbildungsreferenten?
Während der Ausbildung hätte ich nie gedacht, dass ich so etwas einmal machen würde. Aber von mehreren Seiten habe ich gehört, dass ich dafür geeignet sei. Als Praxistrainer habe ich dann gemerkt, wie viel Spaß es macht, Wissen zu vermitteln. Auch das Kennenlernen neuer Leute gefällt mir. Die Stelle als Ausbildungsreferent wurde ausgeschrieben, und ich habe gehofft, dass ich dem Job gewachsen bin und angehenden Triebfahrzeugführer:innen das Wissen gut beibringen kann.
Was ist die größte Herausforderung als Ausbildungsreferent?
Zunächst einmal, den Neuen das Verständnis für die komplexe Welt der Bahn zu vermitteln. Erfahrene Triebfahrzeugführer:innen wissen theoretisch schon alles, sie haben das alles schon einmal gehört. Die Neuen hingegen haben oft noch keinen Bezug dazu und vergleichen anfangs den Bremsweg eines Autos mit dem eines Zuges. Es ist immer schön zu sehen, wenn dann der Aha-Effekt einsetzt. Am Simulator lässt sich das gut beobachten. Das motiviert mich, in diesem Bereich weiterzumachen. Deshalb möchte ich auch nebenbei im Bereich Ausbildung studieren.
Spielen deine eigenen Erfahrungen als Ausbildungsreferent eine Rolle, weil du den Weg kennst?
Ja, natürlich. Ich weiß, wie es ist, unsicher in einen Kurs zu kommen, weil man nicht alle Hintergründe kennt. Ich möchte den Azubis vermitteln, dass sie ohne schlechtes Bauchgefühl in den Kurs kommen können, auch wenn sie vielleicht mal nicht so gut aufgepasst haben.
Andreas, vielen Dank für das spannende Gespräch. Weiterhin viel Erfolg!
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