Mechatroniker:innen Kira und Jan
Sie sind die Spezialisten für Wartung, Instandhaltung und Reparatur: In der vlexx-Werkstatt sorgen 34 Mitarbeitende rund um die Uhr für sichere und störungsfreie Züge. Zu den Jüngeren im Team gehören Kira und Jan.Teamwork im Dauereinsatz
Es ist einer der heißesten Tage des Jahres. Knapp 40 Grad Außentemperatur zeigt das Thermometer, doch in der 9,30 Meter hohen Wartungshalle der vlexx-Werkstatt in Mainz ist es an diesem Nachmittag noch recht angenehm. Die Spätschicht hat gerade mit der Arbeit begonnen. Drei Züge stehen hier im Moment auf den Werkstattgleisen. „So wie ein Auto muss auch ein Zug regelmäßig zur Wartung“, erklärt Kira. „Und dann gibt es natürlich noch unvorhergesehene Störungen, die schnell behoben werden sollten.“ Kira ist die einzige Frau unter den 34 Werkstatt-Mitarbeitenden. Sie hat ihre Ausbildung zur Mechatronikerin bei vlexx absolviert. Vom ersten Moment an fühlte sie sich wohl. „Schon als ich vor der Ausbildung ein Praktikum gemacht habe, wusste ich, dass ich hier bleiben möchte, am liebsten bis zur Rente“, sagt die 30-Jährige schmunzelnd. „Das Team ist toll, und die Arbeit ist vielseitig.“
Auf dem neuesten Stand der Technik
Motoren warten, Achsantriebe austauschen, Klimaanlage und Heizung kontrollieren, Radprofile nachdrehen, Bremsen instandhalten, Toiletten entstören – das und vieles mehr gehört zu den Aufgaben der Werkstatt. Die technische Ausstattung ist auf dem neuesten Stand, und das Lager hält alle notwendigen Ersatzteile bereit. Denn es geht darum, dass die Züge, die gewartet oder repariert werden müssen, möglichst schnell wieder für den Fahrgastbetrieb zur Verfügung stehen.
Sie könne sich kaum einen abwechslungsreicheren Beruf vorstellen, sagt Kira und erntet Zustimmung von ihrem jüngeren Kollegen Jan (Fotos wurden auf Wunsch des Mitarbeiters entfernt), der erst vor einigen Monaten seine Mechatroniker-Ausbildung bei vlexx abgeschlossen hat. Sein Lieblingsarbeitsplatz sei die erst im April 2022 eingeweihte neue URD-Halle, verrät der 21-Jährige. URD steht für Unterflur-Radsatz-Drehmaschine. Hier prüft Jan, ob die Räder eines Zuges noch die erforderlichen Profilmaße aufweisen. Ist das nicht der Fall, erhalten sie mithilfe einer hochmodernen, computergesteuerten Maschine ein neues Profil. Die URD-Halle ermöglicht solche Arbeiten an den Rädern im eingebauten Zustand. Das verkürzt den Aufenthalt der Züge in der Werkstatt.
365 Tage im Jahr geht es rund
Kira und Jan arbeiten in der Regel in festen Teams. Zu jedem Team gehören zehn bis zwölf Kolleg:innen. Nicht alle sind seit Beginn ihrer beruflichen Laufbahn bei vlexx. Sie kommen aus verschiedenen Branchen, haben vorher zum Beispiel in Autowerkstätten oder im produzierenden Gewerbe gearbeitet. Neben Mechatronikern bringen auch Nutzfahrzeug-Mechatroniker, Elektroniker für Betriebstechnik oder andere technische Fachkräfte die Kompetenzen mit, die hier gebraucht werden. In der vlexx-Werkstatt gehen die Lichter nie aus, denn es ist immer etwas zu tun. An 365 Tagen im Jahr und 24 Stunden am Tag kümmern sich die Mitarbeitenden im Drei-Schicht-Betrieb um die insgesamt 68 Dieselfahrzeuge der Zugflotte. Das Flottenmanagement, das seine Büros gleich nebenan hat, koordiniert, wann welcher Zug in die Werkstatt muss – sei es, weil eine turnusgemäße Wartung ansteht, sei es wegen einer kurzfristigen Reparatur.
Teamplayer gefragt
Jede Schicht beginnt mit einer kurzen Übergabe und Besprechung. Der diensthabende Werkstattmeister verteilt die anstehenden Aufträge. So wissen Kira und Jan immer, was zu tun ist. „Wir werden nie allein an einen Zug geschickt, sondern arbeiten immer mindestens zu zweit zusammen“, erzählt Jan. „Wir sprechen uns ab und helfen uns gegenseitig.“ Genau das schätzt auch Kira an ihrem Job: „Hier bist du kein Einzelkämpfer, sondern Teamplayer.“ Für die Fahrgäste ist Zug gleich Zug, für Kira und Jan nicht. „Mindestens alle sechs Wochen kommt ein Zug in die Werkstatt, manche sehen wir auch häufiger“, sagt Kira. „Irgendwann kennt man sie alle.“ Und hat sie auch ein Lieblingsfahrzeug? „Nein, das nicht“, lacht die Mechatronikern. Wenn alle anstehenden Arbeiten an einem Zug erledigt sind, darf er wieder auf die Schiene und Fahrgäste können mit einem sicheren Gefühl einsteigen. Die Spezialisten in der Werkstatt haben dafür gesorgt, dass er störungsfrei und sicher unterwegs ist. Doch für Kira, Jan und ihre Kollegen:innen ist der Abschied nur von kurzer Dauer. Denn schon in wenigen Wochen steht die nächste Wartung an.