Von der Tierklinik in die Werkstatt
Es ist schwer, direkt nach der Schulzeit zu entscheiden, welcher Berufsweg für einen womöglich der richtige für den Rest seines Lebens ist. Auch für Kira fiel diese Entscheidung nicht leicht – denn sie hat sowohl für Tiere als auch fürs Schrauben eine Leidenschaft. Schon als Kind versuchte die gebürtige Bingerin alle möglichen kaputten Geräte zu reparieren, aber entwickelte gleichzeitig auch einen guten Draht zu Tieren. Deshalb war es ihr wichtig, die verschiedenen Berufe erst einmal kennenzulernen. „Natürlich habe ich zuerst in einem Freiwilligendienst den Beruf der Tierärztin ausprobiert, Mechatroniker:in ist ja eigentlich ein typischer Männerberuf“, erklärt Kira ihre damalige Entscheidung.
Doch davon ließ sich Kira nicht abschrecken und machte 2015 nach ihrer Arbeit in der Tierklinik ein einmonatiges Praktikum in der Werkstatt von vlexx. Aus einem Monat waren inzwischen über sechs Jahre geworden. „Bereits nach den ersten zwei Wochen des Praktikums war für mich klar, dass ich in der Werkstatt von vlexx meine Ausbildung zur Mechatronikerin machen möchte und hier auch bis zur Rente weiterarbeiten will“, erinnert sie sich. Als Kira diesen Entschluss fasste, war vlexx noch ein junges Unternehmen, das noch nicht im Ausbildungsregister für ihren Traumberuf Mechatronikerin geführt wurde. Von ihren Plänen ließ sie sich aber nicht abbringen und überbrückte die Wartezeit bis zur Registrierung, indem sie als Aushilfskraft in Vollzeit weiter in der Werkstatt arbeitete. Im Januar 2020 schloss sie die Ausbildung in der Regelzeit von 3,5 Jahren ab.
Sie selbst hat sich nicht von gesellschaftlichen Konventionen beeinflussen lassen, sondern einfach das gemacht, was ihr Spaß bereitet. Auch durch ihre Familie und ihren Freundeskreis findet sie regelmäßig die Bestätigung, den richtigen Weg eingeschlagen zu haben. „Mein Vater gibt sogar jedes Mal mit mir an, wenn er einen vlexx-Zug sieht und erzählt allen Leuten stolz, dass ich an dem bestimmt schon rumgeschraubt hätte“, erzählt sie. Aus ihren Erfahrungen kann sie anderen Frauen nur mitgeben, in ihre eigenen Fähigkeiten und Interessen zu vertrauen – ganz egal welches Klischee oder Vorurteil dem womöglich im Wege steht.