Stets eine saubere Sache
Grundsätzlich werden alle vlexx-Züge, die im Fahrgastbetrieb sind, täglich gereinigt – das sind in der Regel 71 von insgesamt 88 Zügen. Simon, bei vlexx zuständig für die Reinigung der Züge, stellt dafür jeden Tag in seinem Büro in der Mainzer Verwaltung einen Plan auf. „Ich bin die Schnittstelle zwischen vlexx und unserem Dienstleister, der für uns die Fahrzeuge reinigt“, erklärt er.
Damit Simon weiß, welches Fahrzeug gereinigt werden muss, erhält er eine Reinigungsliste von der Leitstelle und stimmt sich mit den Kolleg:innen ab. „Das ist meine tägliche Routine“, sagt er. Zudem schaut er an seinem Computer in die Umlauf- und Abstellpläne, die genau festhalten, welche Züge wo und wann fahren und enden. Aus dem Lagebericht, den er täglich per E-Mail erhält, entnimmt er zudem, ob es Besonderheiten für die Reinigung, wie z. B. Graffiti, gibt. Auch Beschwerden von Fahrgästen und Mitarbeiter:innen kommen auf diesem Wege zu ihm und er geht diesen nach. Die Informationen bündelt der 50-Jährige in einem Plan und optimiert anhand dessen die Inhalte der Reinigungsintervalle. „Die Abstellpläne mit den geplanten Reinigungsfenstern erhält auch unser Dienstleister, damit er weiß, welche Züge wann und wo gereinigt werden müssen.“
Die Reinigung erfolgt dabei in drei Bereichen der Züge: Führerstand, Fahrgastraum und WC-Bereich. „Ein sauberer Zug trägt dazu bei, dass unsere Fahrgäste zufrieden sind.“
Spezielle Reinigungsmittel zur Desinfektion
Während andere schlafen, machen sich die Reinigungstrupps an 15 Standorten zwischen 21 und 3 Uhr morgens auf den Weg, um aufzuräumen, Verschmutzungen zu beseitigen, Fußböden zu kehren und zu wischen sowie Müllbehälter zu entleeren. „Es gibt Kontaktflächen im Zug, die besonders intensiv gereinigt werden“, sagt Simon. Dazu gehören unter anderem Haltestangen, Armlehnen, Klapptische und Türöffner. Zum Einsatz kommt bei der Reinigung allerdings kein handelsüblicher Haushaltsreiniger, erklärt Simon. Das hat seinen Grund: Zum einen gibt es Empfehlungen vom Fahrzeughersteller, damit Materialien lange halten, und zum anderen dürfen die Mittel nicht gesundheitsgefährdend sein. „Wir setzen auch desinfizierende Reinigungsmittel für die Flächen ein“, erklärt er. Diese seien aufgrund der aktuellen Lage besonders wichtig.
In der Winterzeit kommen dann noch weitere Besonderheiten hinzu. „Die häufigsten Verschmutzungen sind in dieser Zeit Sand, Matsch und kleine Steinchen, die wegen Glätte gestreut sind.“ Diese setzen sich dann auch in Ecken und Ritzen fest und seien schwer zu beseitigen. „Das erfordert einen hohen Aufwand“, sagt er.
Verstopftes WC wird schnellstmöglich aus dem Einsatz genommen
Der Fahrgast kennt es: Hin und wieder fallen die Toiletten in den Fahrzeugen aus. „Wenn Züge den ganzen Tag mit vielen Fahrgästen im Einsatz sind, kann es dazu kommen, dass die WCs mal verstopft sind oder eine technische Störung haben“, erklärt er. Ist die Toilette außer Betrieb, wird das Fahrzeug möglichst schnell aus dem Einsatz genommen, um das WC in der Werkstatt wieder instand setzen zu lassen. „Die Reiniger säubern und desinfizieren das WC anschließend. Wir achten sehr darauf, dass die WCs in Betrieb bleiben.“
Mit besonderer Sorgfalt und Vorsicht
Weil eine Tagesreinigung allein auf Dauer nicht ausreicht, erhalten die Fahrzeuge einmal im Monat eine Grundreinigung. Dann geht es intensiv zur Sache: Innerhalb mehrerer Stunden werden Wände von Schmutz und Schmierereien befreit und der Boden versiegelt. Zusätzlich nehmen sich die Reinigungskräfte zum Beispiel auch die Kanten und Lücken in allen Bereichen des Fahrzeugs vor.
Klebrige Rückstände sind schwer zu entfernen
Nur mit Einsatz eines Spachtels können klebende Kaugummis aus den Fahrzeugen entfernt werden. „Die findet man überall im Fahrzeug, auf dem Boden, unter und auch auf den Sitzen und an den Wänden”, erklärt Simon. Die große Kunst sei es, die meist eingetrockneten Kaugummis so zu entfernen, ohne dass das Interieur beschädigt wird. „Hier ist besondere Vorsicht geboten”, sagt Simon. Ohne spezielles Lösungsmittel geht es bei den Polstern dann doch nicht: Nur so können die klebrigen Reste von den Sitzflächen entfernt werden.
Ob alles wie besprochen umgesetzt worden ist, überprüft Simon schlussendlich auch. Dafür fährt er immer wieder an die Standorte und schaut sich die Ergebnisse an. „Die Zahl der Beschwerden von Fahrgästen und Mitarbeiter:innen ist meine Messlatte, ob ich gute Arbeit geleistet habe“, sagt Simon. Und die liegt für ihn ganz weit oben.