Der Dominoeffekt im Eisenbahnverkehr: Folgeverspätungen
Unsere Züge fahren oft verschiedene Strecken hintereinander ab, pendeln also nicht nur zwischen zwei Endhaltepunkten hin und her. So startet zum Beispiel einer unserer Züge in Alzey, fährt von dort aus nach Mainz und weiter nach Saarbrücken und wieder nach Mainz zurück, um sich dann auf den Weg nach Frankfurt und anschließend wieder zurück nach Mainz zu machen.
Der Fahrplan ist zeitlich eng getaktet, sodass wenig Zeit zwischen den einzelnen Fahrten verbleibt. In diesen oft kurzen Pausen werden nicht selten weitere Züge angekoppelt oder bereits angehängte wieder abgekoppelt. Es kann auch einen Schichtwechsel geben. Dementsprechend sind diese Zeiten nicht immer als Puffer nutzbar, um etwaige Verspätungen aufzufangen.
Wenn einer unserer Züge sich nun beispielsweise auf dem Weg von Mainz nach Frankfurt verspätet, so kann es schnell passieren, dass sich diese Verspätung auch auf eine nachfolgende Fahrt auswirkt, obwohl die Strecke frei ist.
Auch eine höhere Fahrtgeschwindigkeit um die Verspätung hier wieder aufzuholen ist hier nur bedingt möglich, da die meisten Strecken im Regelfahrplan bereits mit den jeweils erlaubten Höchstgeschwindigkeiten befahren werden. Im Fall von sehr hohen Verspätungen müssen wir einen Zug bereits früher enden lassen und so die Fahrzeit „einsparen“. Dadurch stellen wir sicher, dass die Folgezüge nicht von der Verspätung beeinflusst werden und somit nach Regelfahrplan verkehren.